
Entgegen der landläufigen Meinung ist Sonnencreme nicht die erste, sondern die letzte Verteidigungslinie gegen UV-Schäden.
- Der Schlüssel zu lückenlosem Schutz liegt im Aufbau physischer Barrieren wie UPF-Kleidung und Hüten.
- Indirekte Strahlung durch Reflexion und Wolken ist ein oft unterschätztes Risiko, das berücksichtigt werden muss.
Empfehlung: Denken Sie wie ein Stratege und bauen Sie eine mehrschichtige „UV-Festung“ auf, in der Sonnencreme gezielt die verbleibenden Schwachstellen schützt, anstatt die alleinige Hauptverteidigung zu sein.
Der erste warme Sonnentag des Jahres in Deutschland: Ein fast magischer Moment, in dem Parks und Cafés zum Leben erwachen. Die automatische Reaktion der meisten gesundheitsbewussten Menschen ist der Griff zur Sonnencreme. Wir haben gelernt, auf einen hohen Lichtschutzfaktor (LSF) zu achten und die Wichtigkeit des Schutzes vor Hautalterung und, noch wichtiger, Hautkrebs zu verstehen. Die gängige Lehrmeinung lautet: Ein hoher LSF, großzügig aufgetragen, ist der Goldstandard der Prävention. Doch diese alleinige Fokussierung auf die Cremetube ist eine gefährliche Vereinfachung.
Aus präventivmedizinischer Sicht ist die Abhängigkeit von Sonnencreme als einziger Schutzmaßnahme ein strategischer Fehler. Sie ist eine wichtige, aber fehleranfällige Komponente in einem viel größeren System. Was, wenn die wahre Grundlage eines lückenlosen UV-Schutzes nicht in einer Flasche zu finden ist, sondern in einem strategischen, mehrschichtigen Ansatz, den man als „Festungs-Mentalität“ bezeichnen könnte? Was, wenn Kleidung, Kopfbedeckungen und sogar unser Verhalten die dicken Mauern dieser Festung sind und Sonnencreme lediglich die spezialisierte Wache, die die unvermeidbaren Lücken verteidigt?
Dieser Artikel wird Sie anleiten, genau diese 360-Grad-Verteidigungsstrategie zu errichten. Wir demontieren gängige Mythen und bauen Schicht für Schicht ein robustes Schutzsystem auf. Sie werden lernen, warum der Stoff Ihres T-Shirts wichtiger sein kann als der LSF Ihrer Creme, warum Ihr Hut oft mehr leistet als die sorgfältigste Anwendung und wie Sie die täglichen Informationen des UV-Index als strategisches Werkzeug für Ihre Hautgesundheit nutzen. Es ist an der Zeit, von einem reaktiven zu einem proaktiven, architektonischen Schutzkonzept überzugehen.
Um diese umfassende Schutzstrategie Schritt für Schritt aufzubauen, gliedert sich der Artikel in logische Abschnitte. Der folgende Überblick dient Ihnen als Wegweiser durch die verschiedenen Verteidigungslinien Ihrer persönlichen UV-Festung.
Inhaltsverzeichnis: Ihr Plan für eine lückenlose UV-Schutzstrategie
- UPF statt LSF: Warum Ihre Kleidung der wichtigste Sonnenschutz ist und wie Sie die richtigen Textilien auswählen
- Denken Sie an die Ohren: Warum ein Hut oft einen besseren Schutz bietet als die sorgfältigste Anwendung von Sonnencreme
- Mehr als nur Blendschutz: Wie UV-Strahlung Ihre Augen dauerhaft schädigen kann und warum 100% UV-Schutz unverhandelbar ist
- Die Schatten-Lüge: Warum Sie auch unter dem Sonnenschirm oder bei Wolken einen Sonnenbrand bekommen können
- Ignorieren Sie diese Zahl nicht: Wie das Lesen des UV-Index Ihre tägliche Routine verändern und Ihre Haut retten sollte
- Einmal cremen reicht nicht: Der kritische Fehler, das Nachcremen zu vergessen und wie Sie es im Alltag einfach umsetzen
- Nicht nur die Tönung zählt: Woran Sie qualitativ hochwertige Sonnenschutzgläser für die Gesundheit Ihrer Augen erkennen
- Die wichtigste Minute Ihrer Morgenroutine: Warum täglicher Sonnenschutz die beste Anti-Aging-Investition Ihres Lebens ist
UPF statt LSF: Warum Ihre Kleidung der wichtigste Sonnenschutz ist und wie Sie die richtigen Textilien auswählen
In unserer UV-Schutz-Festung stellt Kleidung die erste und stärkste Verteidigungslinie dar. Viele verlassen sich auf ein einfaches Baumwoll-T-Shirt und glauben, geschützt zu sein. Dies ist ein Trugschluss. Der Schutzfaktor von Kleidung wird nicht in LSF (Lichtschutzfaktor, für Cremes), sondern in UPF (Ultraviolet Protection Factor) gemessen. Ein Standard-T-Shirt aus weißer Baumwolle hat oft nur einen UPF von 8 bis 12, der im nassen Zustand auf unter 4 sinken kann – ein völlig unzureichender Schutz. Dies bedeutet, dass ein erheblicher Teil der schädlichen UV-Strahlung Ihre Haut erreicht.
Die Wahl des richtigen Textils ist daher kein Detail, sondern eine strategische Kernentscheidung. Mehrere Faktoren bestimmen den UPF eines Stoffes:
- Dichte des Gewebes: Je enger die Fasern gewebt oder gewirkt sind, desto weniger UV-Licht kann hindurchdringen. Halten Sie ein Kleidungsstück gegen das Licht. Je mehr Lichtpunkte Sie sehen, desto niedriger ist der Schutz.
- Material: Synthetische Fasern wie Polyester und Nylon bieten von Natur aus einen besseren Schutz als Baumwolle, Leinen oder Viskose.
- Farbe: Dunkle und leuchtende Farben absorbieren mehr UV-Strahlen als helle Farben und schützen somit besser. Ein schwarzes T-Shirt hat einen höheren UPF als ein identisches weißes.
- Zustand: Ausgeleierte, abgenutzte oder nasse Kleidung verliert erheblich an Schutzwirkung.
Für einen garantierten Schutz sollten Sie auf Kleidung mit einer expliziten UPF-Zertifizierung von 50+ achten. Dies bedeutet, dass weniger als 2% der UV-Strahlung den Stoff durchdringt. Diese Investition in spezielle UV-Schutzkleidung ist besonders für Kinder und bei langen Aufenthalten im Freien, wie beim Wandern oder Wassersport, die sicherste Wahl. Sie bildet eine zuverlässige, physische Barriere, die nicht wie Sonnencreme durch Schwitzen oder Abrieb an Wirksamkeit verliert.

Die Abbildung verdeutlicht den Unterschied. Ein dicht gewebter Stoff stellt eine massive Mauer dar, während ein lockeres Gewebe eher einem löchrigen Zaun gleicht. Ihre Kleidung ist die erste, wichtigste und zuverlässigste Mauer Ihrer Festung. Wählen Sie sie mit Bedacht.
Denken Sie an die Ohren: Warum ein Hut oft einen besseren Schutz bietet als die sorgfältigste Anwendung von Sonnencreme
Die sogenannten „Sonnenterrassen“ des Körpers – Nase, Ohren, Nacken und Kopfhaut – sind der UV-Strahlung am stärksten ausgesetzt und gleichzeitig die am häufigsten vernachlässigten Bereiche beim Eincremen. Hier kommt die zweite entscheidende physische Barriere ins Spiel: eine adäquate Kopfbedeckung. Ein gut gewählter Hut ist keine modische Nebensache, sondern ein hochwirksames Schutzinstrument. Dermatologen stellen fest, dass Hautkrebs überproportional häufig an Kopf, Gesicht und Hals diagnostiziert wird – genau jene Zonen, die durch einen Hut effektiv abgeschirmt werden.
Die Wirksamkeit eines Hutes hängt direkt von der Breite seiner Krempe ab. Eine Baseballkappe beispielsweise schützt zwar die Stirn und die Nase, lässt aber Ohren, Wangen und Nacken völlig ungeschützt. Aus präventivmedizinischer Sicht ist sie daher unzureichend. Ein Hut mit einer breiten, umlaufenden Krempe ist die einzig richtige Wahl. Die Deutsche Krebshilfe empfiehlt eine Krempenbreite von mindestens 7 cm, da diese eine Reduktion der UV-Belastung für Ohren, Nase und Nacken um bis zu 70% bewirken kann.
Ähnlich wie bei Kleidung spielt auch hier das Material eine entscheidende Rolle. Ein Hut aus Stroh mit sichtbaren Lücken bietet nur einen trügerischen Schutz. Wählen Sie stattdessen Modelle aus dicht gewebtem Stoff, idealerweise mit einem zertifizierten UPF 50+. Dies stellt sicher, dass die Kopfhaut, die besonders anfällig für schweren Hautkrebs (Melanome) ist, vollständig geschützt wird. Für Menschen mit lichtem Haar oder Glatze ist dies absolut unverhandelbar. Ein Hut bietet konstanten Schutz, der nicht nachlässt und nicht alle zwei Stunden erneuert werden muss. Er ist die zuverlässige Überdachung Ihrer persönlichen Festung.
Mehr als nur Blendschutz: Wie UV-Strahlung Ihre Augen dauerhaft schädigen kann und warum 100% UV-Schutz unverhandelbar ist
Die dritte kritische physische Barriere schützt unsere empfindlichsten Sinnesorgane: die Augen. Viele Menschen wählen eine Sonnenbrille primär nach modischen Aspekten und der Tönungsstärke aus, um Blendung zu reduzieren. Dies ist ein gefährlicher Fehler, denn die Tönung sagt nichts über den UV-Schutz aus. UV-Strahlung kann zu schweren und irreversiblen Augenschäden führen, darunter Grauer Star (Katarakt), Pterygium (Lidspaltfleck) und sogar Krebserkrankungen am und im Auge. Der Schutz Ihrer Augen ist daher keine Option, sondern eine medizinische Notwendigkeit.
Die größte Gefahr geht von minderwertigen Brillen ohne zertifizierten UV-Filter aus. Hierzu warnen Optik-Experten eindringlich. Wie die Fachleute im Monstyle UV-Schutz Ratgeber betonen:
Eine dunkle Sonnenbrille ohne UV-Filter ist gefährlicher als gar keine Brille, da die geweitete Pupille noch mehr schädliche Strahlung ins Augeninnere lässt.
– Monstyle Optik-Experten, Monstyle UV-Schutz Ratgeber
Das dunkle Glas signalisiert dem Auge, dass weniger Licht vorhanden ist, woraufhin sich die Pupille weitet. Fehlt nun der UV-Filter, dringt eine noch höhere Dosis schädlicher Strahlung ungehindert ins Augeninnere ein. Der einzig verlässliche Standard für vollständigen Schutz ist die Kennzeichnung „UV400“. Dieses Siegel garantiert, dass alle UV-Strahlen bis zu einer Wellenlänge von 400 Nanometern – also das gesamte UVA- und UVB-Spektrum – blockiert werden. Achten Sie zusätzlich auf das CE-Zeichen, das die Konformität mit den EU-Sicherheitsstandards bestätigt.
Für einen lückenlosen Schutz ist auch die Form der Brille entscheidend. Große, das Auge umschließende Gläser und breite Bügel verhindern, dass Streulicht von der Seite, von oben oder von unten an den Rändern der Brille vorbeikommt und das Auge doch noch erreicht. Ihre Sonnenbrille ist das Schutzschild für die empfindlichsten Fenster Ihrer Festung – Kompromisse sind hier nicht verhandelbar.
Die Schatten-Lüge: Warum Sie auch unter dem Sonnenschirm oder bei Wolken einen Sonnenbrand bekommen können
Nachdem wir die primären physischen Barrieren – Kleidung, Hut und Brille – etabliert haben, müssen wir uns einem unsichtbaren Feind zuwenden: der indirekten Strahlung. Viele wiegen sich in falscher Sicherheit, sobald sie im Schatten eines Sonnenschirms oder eines Gebäudes sitzen. Doch Schatten bedeutet nicht automatisch Schutz. UV-Strahlen verhalten sich ähnlich wie Schall: Sie werden von Oberflächen reflektiert und gestreut. Dieses Phänomen ist als Streustrahlung bekannt und eine der am häufigsten unterschätzten Gefahren.
Je nach Umgebung kann die reflektierte Strahlung erheblich zur Gesamtexposition beitragen. Selbst unter einem hochwertigen Sonnenschirm können Sie durch Reflexion von Sand, Wasser oder hellem Beton noch bis zu 50% der UV-Dosis abbekommen. In Deutschland ist diese Gefahr besonders an Küsten und Seen präsent.
| Oberfläche | UV-Reflexionsrate | Typischer deutscher Ort |
|---|---|---|
| Sand | bis 25% | Strand von Sylt |
| Wasser | bis 20% | Bodensee |
| Heller Beton | ~12% | Innenstadt Frankfurt |
| Neuschnee | bis 80% | Garmisch beim Skifahren |
Ein weiterer verbreiteter Irrtum betrifft bewölkten Himmel. Eine leichte bis mittlere Wolkendecke kann die UV-Strahlung zwar dämpfen, aber keineswegs eliminieren. UV-Schutz-Experten warnen, dass selbst an trüben Tagen bis zu 75% der UV-Belastung die Erdoberfläche erreichen können. Manchmal kann die Strahlung durch den Streuungseffekt an den Rändern von Wolkenfeldern sogar kurzzeitig intensiviert werden. Das Gefühl von kühlerer Luft auf der Haut ist trügerisch und hat nichts mit der unsichtbaren UV-Intensität zu tun. Die „Schatten-Lüge“ zu verstehen, bedeutet zu erkennen, dass unsere Festung nicht nur von oben, sondern auch von allen Seiten angegriffen wird. Selbst im Schatten sind unsere primären Verteidigungslinien (Kleidung, Hut, Brille) und die gezielte Anwendung von Sonnencreme auf unbedeckten Stellen unerlässlich.

Ignorieren Sie diese Zahl nicht: Wie das Lesen des UV-Index Ihre tägliche Routine verändern und Ihre Haut retten sollte
Um unsere UV-Festung effektiv zu managen, benötigen wir präzise Lageberichte. Dieses entscheidende renseignement liefert der UV-Index (UVI). Er ist eine international normierte Skala, die die sonnenbrandwirksame UV-Strahlungsintensität an einem bestimmten Ort und zu einer bestimmten Zeit angibt. Anstatt sich auf das trügerische Gefühl von Wärme zu verlassen, gibt der UVI eine objektive, wissenschaftlich fundierte Risikobewertung. Ihn zu ignorieren ist, als würde man ohne Wetterbericht in die Berge aufbrechen.
In Deutschland wird der UV-Index tagesaktuell vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) und dem Deutschen Wetterdienst (DWD) bereitgestellt und ist über Wetter-Apps oder deren Websites leicht zugänglich. Die Skala reicht von 1 (niedrig) bis 11+ (extrem). Ab einem UVI von 3 werden Schutzmaßnahmen empfohlen. Viele sind überrascht zu erfahren, wie hoch die Werte in Deutschland sein können: Laut Messungen des Bundesamts für Strahlenschutz erreicht der UV-Index im deutschen Sommer durchschnittlich Werte von 8 bis 9 und kann an klaren Tagen im Süden sogar 10 überschreiten.
Die Integration des UVI in Ihre tägliche Routine ist einfach und wirkungsvoll. Ein kurzer Blick am Morgen, parallel zum Wetterbericht, genügt, um Ihre Schutzstrategie für den Tag anzupassen:
- UVI 1-2 (Niedrig): Schutz in der Regel nicht erforderlich.
- UVI 3-5 (Mittel): Schutz erforderlich. Tragen Sie Hut, Sonnenbrille und verwenden Sie Sonnencreme auf unbedeckten Stellen. Suchen Sie mittags Schatten.
- UVI 6-7 (Hoch): Schutz absolut notwendig. Zusätzlich zu den oben genannten Maßnahmen sollten Sie den Aufenthalt im Freien während der Mittagsstunden (11-15 Uhr) meiden.
- UVI 8+ (Sehr hoch bis Extrem): Besondere Vorsicht ist geboten. Aufenthalt im Freien mittags möglichst vermeiden. Tragen Sie unbedingt UV-Schutzkleidung und halten Sie sich vorwiegend im Schatten auf.
Der UV-Index ist Ihr Frühwarnsystem. Er befähigt Sie, von einer pauschalen zu einer tagesaktuellen, dynamischen und intelligenten Verteidigungsstrategie überzugehen. Er ist das Gehirn Ihrer Festung.
Einmal cremen reicht nicht: Der kritische Fehler, das Nachcremen zu vergessen und wie Sie es im Alltag einfach umsetzen
Nun kommen wir zur letzten Verteidigungslinie: der Sonnencreme. Sie ist nicht die Mauer, sondern der flexible Mörtel in den Fugen – unerlässlich für die Hautpartien, die nicht von Kleidung, Hut oder Brille bedeckt werden können. Der größte Systemfehler im Umgang mit Sonnencreme ist jedoch die Annahme, eine einmalige Anwendung am Morgen würde für den ganzen Tag ausreichen. Die Schutzwirkung von Sonnencreme lässt unweigerlich nach, und zwar durch Abrieb (Kleidung, FFP2-Masken), Schweiß, Wasser und die Zersetzung der UV-Filter durch die Sonneneinstrahlung selbst. Spätestens alle zwei Stunden ist ein Nachcremen zwingend erforderlich.
Im Alltag stellt dies viele vor eine Herausforderung, insbesondere Frauen, die Make-up tragen. Das Nachcremen über einer Foundation scheint unpraktikabel. Doch die Industrie hat hierfür Lösungen entwickelt. So bietet beispielsweise La Roche-Posay in Deutschland transparente UV-Schutz-Sprays wie das ANTHELIOS Invisible Spray an, die sich als feiner Nebel über das Make-up legen, ohne es zu zerstören. Dies ermöglicht ein unkompliziertes Auffrischen des Schutzes während des Tages.
Der Schlüssel zum erfolgreichen Nachcremen liegt in der Etablierung einer Routine, die an feste Auslöser (Trigger) im Alltag gekoppelt ist. Anstatt auf die Uhr zu schauen, verknüpfen Sie das Nachcremen mit täglichen Ereignissen. So wird es zu einer automatischen Gewohnheit.
Ihr Aktionsplan für das Nachcremen im deutschen Alltag
- Vor der Mittagspause: Stellen Sie eine feste Erinnerung auf Ihrem Smartphone oder Computer, bevor Sie das Büro für die Pause im Freien verlassen.
- Vor dem Heimweg: Deponieren Sie eine Tube Sonnencreme in Ihrer Fahrrad- oder Handtasche und cremen Sie sich nach, bevor Sie nach Hause fahren.
- Nach schweißtreibenden Aktivitäten: Nach einer intensiven Besprechung, einem Spaziergang oder Sport immer den Schutz erneuern. Eine kleine Tube im Büro hilft dabei.
- Nach dem Händewaschen: Die Handrücken sind permanent der Sonne ausgesetzt und werden oft vergessen. Nach jedem Händewaschen nachcremen.
- Nach Abnehmen der Maske: Falls Sie noch Masken tragen, erneuern Sie den Schutz an Nase und Wangen, wo der Abrieb am stärksten ist.
Konsequentes Nachcremen ist der entscheidende Faktor, der darüber bestimmt, ob Ihre „letzte Verteidigungslinie“ hält oder bricht. Ohne diese Disziplin ist selbst der höchste LSF nach kurzer Zeit wirkungslos.
Nicht nur die Tönung zählt: Woran Sie qualitativ hochwertige Sonnenschutzgläser für die Gesundheit Ihrer Augen erkennen
Wir kehren noch einmal zum Schutz der Augen zurück, um die Kriterien für Qualität im Detail zu betrachten. Wie bereits etabliert, ist die UV400-Kennzeichnung das unverhandelbare Minimum. Doch hochwertige Sonnenschutzgläser bieten mehr als nur diesen Basisschutz. Beim Kauf im deutschen Optiker-Fachgeschäft können Sie sicher sein, geprüfte Qualität zu erhalten, die über Billigangebote von Marktständen weit hinausgeht. Ein wichtiges Merkmal ist das CE-Zeichen, das als Mindeststandard für in Deutschland und der EU verkaufte Brillen den Schutz bis 400nm garantiert, wenn es in Kombination mit der UV400-Angabe auftritt.
Ein weiteres Qualitätsmerkmal, das oft übersehen wird, ist die Farbe der Gläser. Sie dient nicht nur der Ästhetik, sondern hat funktionale Eigenschaften, die das Seherlebnis und die Sicherheit in verschiedenen Situationen verbessern können. Die Wahl der richtigen Glasfarbe kann auf spezifische Aktivitäten im deutschen Alltag abgestimmt werden.
| Glasfarbe | Funktion | Ideal für |
|---|---|---|
| Braun | Erhöht Kontrast | Autofahren auf deutschen Autobahnen |
| Grau | Neutrale Farbwiedergabe | Allrounder für alle Aktivitäten |
| Grün | Reduziert Blendung | Wassersport an Nord- und Ostsee |
Braune Gläser filtern blaues Licht stärker und erhöhen so die Kontraste, was besonders im Straßenverkehr für eine klarere Sicht sorgt. Graue Gläser verfälschen die Farbwahrnehmung am wenigsten und sind daher exzellente Allrounder. Grüne Gläser reduzieren die Blendung effektiv und sind angenehm bei Aktivitäten am Wasser. Unabhängig von der Farbe gilt: Der UV400-Schutz muss immer vorhanden sein. Ein Qualitätsglas ist eine präzise gefertigte optische Linse, die nicht nur schützt, sondern auch die visuelle Leistung optimiert.
Das Wichtigste in Kürze
- Physische Barrieren zuerst: UPF-zertifizierte Kleidung, ein breitkrempiger Hut und eine UV400-Sonnenbrille sind Ihre zuverlässigste und primäre Verteidigungslinie.
- Verstehen Sie die Umgebung: Schatten schützt nicht vollständig vor reflektierter Strahlung (Wasser, Sand) und auch Wolken blockieren UV-Strahlen nicht komplett.
- Sonnencreme als Lückenfüller: Nutzen Sie Sonnencreme gezielt für unbedeckte Hautstellen und cremen Sie konsequent alle zwei Stunden nach.
Die wichtigste Minute Ihrer Morgenroutine: Warum täglicher Sonnenschutz die beste Anti-Aging-Investition Ihres Lebens ist
Nachdem wir die gesamte 360-Grad-Verteidigungsstrategie aufgebaut haben, von den massiven Mauern der Kleidung bis zur intelligenten Lagebeurteilung durch den UV-Index, bleibt eine letzte, aber entscheidende Hürde: die tägliche Motivation. Viele empfinden das Auftragen von Sonnenschutz als lästige Pflicht. Der Schlüssel zur Überwindung dieser Hürde liegt in einer mentalen Umdeutung: Betrachten Sie diese eine Minute am Morgen nicht als Aufwand, sondern als die profitabelste Investition in Ihre zukünftige Hautgesundheit und Ihr Aussehen.
Bis zu 80% der sichtbaren Hautalterung – Falten, Pigmentflecken, Elastizitätsverlust – sind direkt auf UV-Strahlung zurückzuführen. Die tägliche Anwendung von Sonnenschutz ist die wissenschaftlich am besten belegte Anti-Aging-Maßnahme überhaupt. Eine einfache Kosten-Nutzen-Rechnung verdeutlicht dies: Eine Kostenanalyse für deutsche Dermatologen-Preise zeigt, dass jährliche Ausgaben von 150-200€ für hochwertigen täglichen Sonnenschutz in keinem Verhältnis zu den Kosten für spätere korrektive Behandlungen stehen, die pro Sitzung (z.B. Laser) leicht 250-500€ betragen können.
Moderne Formulierungen machen die Integration in die Morgenroutine zudem einfacher denn je. Viele Produkte, die auf dem deutschen Markt in Apotheken oder Parfümerien erhältlich sind, sind wahre Multitalente. Das ANTHELIOS Age Correct von La Roche-Posay beispielsweise fungiert gleichzeitig als Feuchtigkeitspflege, Anti-Aging-Serum (mit Wirkstoffen wie Niacinamid) und Make-up-Grundlage. Statt die Routine zu verlängern, vereinfacht und optimiert ein solches Produkt sie. Es schließt die Lücken in Ihrer UV-Festung und arbeitet gleichzeitig aktiv an der Verbesserung Ihres Hautbildes. Diese tägliche Minute ist keine verlorene Zeit, sondern eine gewonnene Investition in Jahre gesunder, strahlender Haut.
Beginnen Sie noch heute damit, diese 360-Grad-Sicherheitsmentalität zu verinnerlichen. Ihre Haut wird es Ihnen für den Rest Ihres Lebens danken. Ein verantwortungsvoller Umgang mit der Sonne ist die Grundlage für lebenslange Hautgesundheit.
Häufige Fragen zum Thema UV-Schutz in Deutschland
Warum variiert der UV-Index in Deutschland so stark?
Der UV-Index hängt nicht nur von der Jahreszeit ab, sondern auch von der geografischen Lage. In den Bergen, wie auf der Zugspitze, ist die Strahlung aufgrund der Höhe und der dünneren Atmosphäre intensiver als im norddeutschen Flachland wie in Hamburg. Auch die Reflexion durch Schnee im Winter kann die Werte dramatisch erhöhen.
Gilt der UV-Index auch bei Bewölkung?
Ja, der UV-Index berücksichtigt die Bewölkung. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) gibt in seinen Prognosen oft zwei Werte an: einen für die vorhergesagte Bewölkung und einen potenziell höheren Wert für den Fall, dass die Wolkendecke unerwartet aufreißt. Das zeigt, dass auch an bewölkten Tagen ein signifikantes Risiko bestehen kann.